Kärnten-Wahl: Rotes Beben, bebende Rote – und drei Lehren für die SPÖ - #524 - FALTER.at

2023-03-08 13:59:46 By : Ms. Yawei Yang

Wetterkritik: Die Sonne hält sich heute an ein Motto aus der Modewelt: Ein bisschen Schimmern ist okay, aber bloß nicht zu viel. Dazu gibt's Temperaturen bis zu 7 Grad. Angemessenes März-Wetter also.

Als ich vorige Woche in Kärnten auf Recherche war, erlebte ich in Klagenfurt einen aufgeräumten SPÖ-Landeshauptmann Peter Kaiser im hochkonzentrierten Wahlkampfmodus – äußerst diszipliniert. Er rechnete mir seinen 16-Stunden Tag anhand seines (auf Papier und händisch geführten!) Kalenders vor.

In Spittal an der Drau besuchte ich dann auch noch Kärntens drolligsten Oppositionsführer: Gerhard Köfer, eine Art Do-it-Yourself-Politiker, der in den letzten 30 Jahren schon bei der SPÖ und dem Team Stronach war und dessen aktuelle Partei, das „Team Kärnten“, mit volkstümlichem Populismus praktischerweise für die SPÖ die FPÖ kleinhält. Mein Porträt können Sie hier nachlesen.

Am seltsamsten fand ich einen Stand der Jungen ÖVP in der Klagenfurter Fußgängerzone am vorletzten Samstag vor der Wahl. Jugendstaatssekretärin und JVP-Chefin Claudia Plakolm versuchte mit Passanten zu scherzen. Am Stand verteilten ihre Wahlkampfhelfer Kaiserschmarrn. Daneben eine lebensgroße Pappfigur des Landeshauptmanns mit dem Spruch „Keine Lust mehr auf des Kaisers Schmarrn? Zeit für Veränderung!“

Namenswitze sind nie besonders witzig. Die Kärntnerinnen und Kärntner hatten am Ende doch noch Lust auf Kaiserschmarrn, auch wenn sie ihren Landeshauptmann deutlich abstraften. Nur 38,9 Prozent bekam Kaiser am Sonntag, intern hatte man auf zumindest 42 Prozent gehofft, ja sogar von 45 Prozent geträumt. Bedanken kann sich SPÖ-Landesfürst dafür bei seinen Streithansel-Genossen in Wien und im Burgenland. Was das für Kärnten und vor allem für die SPÖ im Bund bedeutet, erzähle ich Ihnen gleich, Armin Thurnher hat das Ergebnis übrigens auch in seinem gestrigen Maily eingeordnet, das Sie hier kostenlos abonnieren können.

Außerdem im heutigen FALTER.morgen: Anna Goldenberg setzt ihre Serie über ukrainische Wissenschaftlerinnen, die nach Österreich geflüchtet sind, fort. Und Florian Holzer nimmt Sie auf einen Grätzelrundgang ins Herz der Josefstadt mit.

Einen guten Wochenbeginn wünscht

Gi3F (Gott ist drei Frauen) von Miru Miroslava Svolikova

Es ist etwas schief gegangen mit der Schöpfung. Gott = drei Frauen sieht den Schmerz, das Wuchern der Welt und die Ungewissheit der Erde – hat sie Halbzeit oder nur mehr vier Stunden? Die Erde würde so gerne gehört werden, aber Jens, das Mensch, ist wieder einmal lauter, hat aber auch keine Lösung. Und dann lauert da auch noch das Böse. Was wird Gott = drei Frauen also tun?

Karten für das Stück, gibt es hier.

Was das Kärntner Ergebnis für die Politik im Allgemeinen und die österreichische Sozialdemokratie im Besonderen bedeutet.

Hätte ich in der SPÖ etwas zu sagen, ich würde mir ja nicht den Kopf über die aktuelle Parteivorsitzende Pamela Rendi-Wagner zerbrechen, sondern versuchen, eine Art „Team Kärnten“ für Österreich zu gründen, das der FPÖ auf Bundesebene Stimmen wegnimmt wie Köfer im Bundesland. Vielleicht hat da ein Herr mit rauer Stimme aus dem Burgenland Interesse?

Appetit auf Kaiserschmarrn? Ja, aber deutlich weniger © FALTER/Tóth

Der Vorschlag ist nicht ganz, aber irgendwie doch ernst gemeint. Denn wenn sich aus den Kärntner Wahlergebnissen etwas für Österreich ablesen lässt, dann

dass Politiker wie Peter Kaiser, die unaufgeregt, fast schon langweilig, aber mit Einsatz ihren Job machen, geschätzt werden. Die Zeit der Blender und Selbstvermarkter ist vorbei. Bei Kaiser reichte es diesmal zwar nur für 38,9 Prozent, das ist ein herber Verlust von neun Prozenpunkten. Aber wir dürfen nicht vergessen, dass er vor fünf Jahren überproportional vom Zerfall der Grünen profitiert hat und diese Stimmen nun wieder zurückgewandert sind. Die roten Querelen in Wien erledigten den Rest. Und …

dass man die FPÖ unter Herbert Kickl nicht schlägt, indem man sie höflicher imitiert, wie es die Strategie von Sebastian Kurz war. Sondern indem man Trotzkopf-Politiker wie Köfer aufstellt, die nah dran am Volk sind, also im besten Sinne populistisch. Die auch Wut, Ängste und Sorgen aufgreifen, die oft irrational sind; die durchaus mal gegen „die da oben“ wettern; und die das alte Politiksystem hinterfragen. Aber dabei nicht rassistisch, fremdenfeindlich oder ausgrenzend werden. Ziemlich genau das hat Köfer gemacht - und dabei 10,1 Prozent der Stimmen (ein Plus von 4,4 Prozent) bekommen. Die FPÖ blieb mit 24,5 Prozent (einem Plus von 1,6 Prozent) unter den Erwartungen. Vorbilder für Köfers nicht hetzenden Protest-Populismus gibt es historisch viele: das schon erwähnte Team Stronach, das BZÖ, die Liste von Hans Peter Martin. Man könnte sogar gewisse Parallelen zwischen Köfer und dem burgenländischen Landeshauptmann Hans-Peter Doskozil ziehen. Sie sind Hands-on-Politiker, zupackend, mit starkem sozialen Gewissen und Gespür für das, was populär ist. Und wie der Ex-SPÖ-ler Köfer wettert auch Doskozil am liebsten gegen die eigenen Genossen, mit dem entscheidenden Unterschied, dass der Burgenländer selber noch einer ist. Für die SPÖ-Bundespartei heißt das …

dass es längst nicht mehr um die Frage „Pamela Rendi-Wagner oder Hans-Peter Doskozil?” geht. Denn die Antwort darauf würde in eine Parteispaltung führen, die niemand will. Ewig schade, weil sich Rendi-Wagner und Doskozil blendend ergänzt hätten, stünden da nicht die persönlichen Befindlichkeiten im Weg. Manchmal scheitert hohe Politik einfach an niederen Kabalen.

Aus dieser sinnlosen Rivalität wird am Ende eine oder ein Dritter hervorgehen müssen. Dieser Prozess kann offen ausgetragen werden, auf einem Sonderparteitag mit einer Kampfabstimmung, wie es sie das letzte Mal 1967 gab. Immerhin brachte diese damals Bruno Kreisky an die Spitze der Partei. Das wäre keine schlechte innerparteiliche Demokratieübung für die SPÖ. Oder es wird wieder hinter den Kulissen ausgemacht, wer den Parteivorsitz bekommt. Weil: So haben es die roten Strippenzieher im Wiener Rathaus am liebsten. So oder so, es muss nun rasch gehen.

Wichtiger als die Frage, wer die dritte Person sein könnte, ist jedenfalls die Frage, wie deren dritter Weg ausschaut – wie sich die SPÖ also inhaltlich neu positioniert. Da lohnt ein Blick nach Niederösterreich, wo der neue SPÖ-Chef Sven Hergovich gerade fünf selbstbewusste Koalitionsbedingungen an die ÖVP formuliert hat: kostenlose Nachmittagsbetreuung in Kindergärten, Anstellung pflegender Angehöriger, Heiz-Preis-Stopp, Job-Garantie für Langzeitarbeitslose und eine Strukturoffensive für ländliche Gemeinden – etwa eine Bankomat-Garantie für jeden Ort und eine Standort-Garantie für Polizei-Inspektionen.

Da zeichnet sich ab: mit Schwarz-Rot in St. Pölten wird es wohl nichts. Dafür steht das S in der SPÖ der nächsten Generation wieder für „sozialistisch“.

Seit einem Jahr ist die ukrainische Radiologin Svitlana Pochepnia in Wien. Ihr wichtigstes Hobby: Deutsch lernen

„Die Kaiserin” war kein Problem. In der Netflix-Miniserie über die österreichische Monarchin Sisi sprechen die meisten Darstellerinnen und Darsteller nämlich deutsches Deutsch. „Ich habe alles verstanden”, sagt Svitlana Pochepnia. Seit einem Jahr ist die 33-Jährige in Wien. An der Abteilung für Radiologie und Nuklearmedizin der Medizinischen Universität Wien hat die ukrainische Medizinerin eine einjährige Anstellung bekommen, finanziert von der österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft FWF. 

Sie arbeitet an einem Forschungsprojekt mit, das Computertomografie-Scans von Lungen analysiert. Die CT ist eine Spezialform des Röntgens, bei der die Röntgenröhre um den Patienten kreist. Das macht eine dreidimensionale Darstellung möglich. Feine Strukturen in der Lunge sind so besser erkennbar. Mit Ende April läuft der Vertrag aus. Pochepnias Anstellung wird verlängert, und die Radiologin, die bis zum Krieg an einer auf Lebertransplantationen spezialisierten Privatklinik in Kiew tätig war, hat ein Ziel: Sie will wieder als Ärztin arbeiten dürfen. Und zwar hier. Für die Zulassung muss ihr Deutsch richtig gut sein, auf dem Niveau C1. 

Deshalb hat Pochepnia gerade wenig Zeit für anderes, etwa, um wieder auf Jazzkonzerte zu gehen, wie sie es in Kiew gerne tat. „Eigentlich ist Deutsch lernen gerade mein Hobby”, sagt sie. Zweimal die Woche besucht sie einen Gruppenkurs, zusätzlich nimmt sie Onlinestunden. Die meisten Menschen würden schnell ins Englische wechseln, wenn sie mit ihr sprechen. Dann muss Pochepnia sie bitten, das nicht zu tun.

Im vergangenen Jahr half sie gelegentlich bei ihrer alten Klinik aus der Ferne aus; damit hat sie mittlerweile aufgehört. Im August fuhr Pochepnia für eine Woche nach Kiew und löste ihre Wohnung auf. Ein paar Boxen hat sie in einem Lagerraum untergebracht, einige ihrer Sachen an Wohltätigkeitsorganisationen gespendet. „Ich versuche, nicht so viel zu haben”, sagt sie. In Wien ist der Kleidungsstil zudem legerer, als Pochepnia es aus Kiew gewohnt ist, also passt sie sich an. 

Eigentlich sei es ja ganz normal, in eine andere europäische Stadt zu ziehen, weil es dort interessantere Arbeit gibt, meint Pochepnia. Würde sie Kiew nicht so vermissen. Knappe zwei Stunden dauerte früher der Flug. Jetzt ist man einen ganzen Tag mit dem Zug unterwegs.

Zum Glück gibt es hier so viel zu lernen. Den österreichischen Zungenschlag zu verstehen, zum Beispiel, ganz zu schweigen von Dialekten. Als Pochepnia ihren Kolleginnen und Kollegen im Spital erzählte, dass sie sich die deutsche Sisi-Netflixserie angesehen hatte, empfahlen sie ihr die österreichischen Sissi-Filme von Ernst Marischka. „Ich habe gar nichts verstanden”, sagt Pochepnia. Noch.

Inoffizielles Zentrum des 8. Bezirks ist das Theater in der Josefstadt zwischen Piaristen- und Lange Gasse, deren gastronomisch-kulinarische Ausstattung wir diesmal genauer unter die Lupe nehmen wollen:

Die Weinstube Josefstadt setzt auf Nostalgie, indem man hier Liptauer, Blunzen und andere Heurigen-Klassiker zu Preisen wie aus dem 20. Jahrhundert bekommt. Der Wein.Raum spezialisierte sich vor Jahren auf eine Kombination, die auf der Hand liegt, nämlich Wein und Käse. Gegen Vorreservierung und ab zwei Personen kann man eine sieben- oder zehngängige Wein- und Käseverkostung bekommen.

Traurige Nachrichten aus dem Café der Provinz: Herwig Walch, Kulturvermittler und Seele des Lokals, verstarb vorigen Oktober auf tragische Weise. Was soll man sagen, das Lokal ist nach wie vor wunderbar, ganz spezielle Atmosphäre und die mitunter besten Crêpes und Galettes von Wien.

Dann kommen wir zu einem der ganz großen Klassiker dieser Stadt: Restaurant Schnattl. In zwei Wochen feiert Wilhelm Schnattl das 35-jährige Jubiläum seines großartigen Restaurants. Gekocht wird nach französischen Grundsätzen zubereitete österreichische Küche mit mediterranen Einflüssen. Und zu guter Letzt ist noch das seit vier Jahren bestehende Café Namenlos zu erwähnen, ein frisches, junges Neighbourhood-Café, in dem steirischer Java-Kaffee gebrüht wird.

Den gesamten Grätzelrundgang von Florian Holzer lesen Sie hier.

11 Botanische Spaziergänge erkunden Wiens Stadtvegetation und ihre ökologische, kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung. Ein mehrere hundert Jahre alter Baum im Zentrum spielt dabei ebenso eine Rolle wie das essbare Grün auf Wiens Märkten oder das hartnäckige Pflänzchen zwischen den Pflastersteinen.

Erhältlich auf faltershop.at

* Parks, Wälder, Wiesen, Sport-, Bad- und Campingflächen sowie Landwirtschaft

Auflösung von Freitag: Unser Satellitenbild zeigte die Schrebergartenanlage und das Sportzentrum auf der Schmelz im 15. Bezirk.

Unglaublich, aber wahr: Nach einer jahrzehntelangen Karriere tritt der Meister der Pop-Parodie („Eat It“, „Fat“, „Like A Surgeon“) zum ersten Mal in Österreich auf. Mehr über den „Weird Al“ Yankovic lesen Sie lesen Sie in der aktuellen Falter:Woche Ausgabe auf Seite 7.

Der intellektuelle Glanz des Wiener Fin de Siècle wurde oft genug gerühmt. Eher ausgeblendet wurde die Frage nach materiellen Verhältnissen der Zeit, vor allem die nach dem Reichtum. Der Linzer Historiker Roman Sandgruber hat sich die Einkommensteuererklärungen genauer angesehen und 2013 ein gut geschriebenes Buch über Leben und Leidenschaften der 929 Millionäre und Millionärinnen der Wiener Gesellschaft vorgelegt. Für die revidierte Neuauflage hat er die heikle Frage nach Einkommen und Besitz noch einmal vertieft.

Wien war 1910 eine Stadt großer Ungleichheit. Die schnelle Industrialisierung nach 1848 sorgte für viele Chancen, reich zu werden; die Einkommen-sowie die Grundsteuer waren niedrig. Sandgrubers Stadtpanorama liefert viele interessante Personen-und Familienporträts. (Alfred Pfoser)

Die gesamte Rezension und mehr über das Buch unter faltershop.at

@ „Der verschwundene Gehsteig” von Soraya Pechtl, FALTER.morgen #523

Die SPÖ will den Autoverkehr reduzieren. Aber da geht es nicht um Autoverkehr, sondern um stehende Autos. Diese verkehren nicht.

Ich kenne die Stelle, fahr da oft mit dem Rad oder gehe zu Fuß (auf der anderen Straßenseite) vorbei und ich finde, hier wird ein Lokalpolitiker, der im Rahmen der gesetzlichen Rahmenbedingungen eine lokal sinnvolle Lösung gefunden hat zu Unrecht durch den Kakao gezogen. 

Ist es wirklich sinnvoll an dieser Stelle für einen Gehsteig zu kämpfen? Der schmale Streifen geht 150m an einer trostlosen Betonmauer entlang, wo es keine Eingänge gibt. Vor der Stelle gibt es einen erhöhten Übergang (Schule), wo man super die Seite wechseln kann. Auf der anderen Straßenseite gibt es einen schönen Gehweg zwischen den Gärten der Wohnhäuser und einer baulichen Trennung zur Straße. Und wenn man zur S-Bahn will, muss man ohnehin auf diese Seite wechseln (die am Ende als Innenkurve auch der kürzere Weg ist). 

@ „Engpass bei Medikamenten: Es wird nicht besser” von Magdalena Riedl, FALTER.morgen #520

Ich leite eine Apotheke im 9. Bezirk und kann die von der Kollegin geschilderten Situationen im Großen und Ganzen voll bestätigen. Ich möchte Ihnen aber auch über die von mir erlebten Gegenmaßnahmen berichten. Wir planen sehr vorausschauend, erhöhen unsere Meldebestände, um unabhängiger von kurzfristigen Lieferproblemen zu werden. 

In der Kommunikation mit Ärzten kann ich Unterschiedliches berichten. Es ist richtig, dass gerade Rezepte aus Spitalsambulanzen manchmal unreflektiert ein Medikament verordnet wird. In den letzten Monaten kamen aber immer öfter Patienten, die gleich mehrere Rezepte mit verschiedenen, geeigneten Wirkstoffen hatten, mit dem Hinweis des Arztes, der Patient sollte eines dieser Antibiotika einnehmen, je nach Verfügbarkeit. 

Mit unserer Hausärztin nebenan haben wir regelmäßig Austausch über die aktuelle Liefersituation. Wir senden seit einigen Monaten jeden Morgen eine EDV generierte Liste mit unseren aktuellen Lagerbestände an Antibiotika an die Ordinationen im Umkreis. Ähnliche Lösungen höre ich aus vielen Mikrokosmos-Umgebungen von Kollegen und Kolleginnen.

In diesem Zusammenhang möchte ich auch auf die Besonderheiten des Arzneimittelmarktes verweisen. Jeder Wirkstoff wird in oftmals unterschiedlichen Handelsnamen vertrieben, ist aber im Grunde dasselbe. Daher ist es in vielen Fällen möglich, ein wirkstoffgleiches Präparat anstelle des verordneten abzugeben und den Patienten so unkompliziert zu versorgen. Die Gesetzeslage in Österreich sieht aber – anders als in vielen anderen Ländern – vor, dass sich der Arzt die verordnete Firma aussuchen darf und muss. Die Apotheke ist verpflichtet, dem Patienten nur diese Firma abzugeben. 

Aus meiner Sicht wäre es an der Zeit, die Einführung der Aut-Idem Regelung zu diskutieren. Der Arzt könnte in die Lage versetzt werden, nur den Wirkstoffnamen zu verordnen oder hinter den Handelsnamen ein "aut idem" zu setzen und es in diesem Fall der Apotheke zu überlassen, welche Firma konkret abgegeben wird. 

Das würde unsere tägliche Arbeit schon um einiges erleichtern. 

@ „Nicht förderlich” von Barbara Tóth, FALTER.morgen #521

Meine Schwester und ich haben das lycée français de vienne besucht (vor 50 Jahren). Wir haben keinen romanischsprachlichen Hintergrund, meiner Mutter ging es um die Ganztagsschule (Alleinerzieherin, keine Ahnung wie sie das finanziell gestemmt hat). Wir wurden am ersten Schultag einfach in die Klasse gesetzt und haben kein Wort verstanden. Es wurde einfach mit dem französischen Lehrplan losgelegt und keine Rücksicht auf die hauptsächlich deutschsprachigen Kinder genommen. Zu Weihnachten haben wir den Großteil verstanden und am Ende des ersten Schuljahres war kein Unterschied zwischen Franzosen und uns zu bemerken, die Ganztagsschule hat natürlich das Ihre beigetragen von halb neun in der Früh bis vier Uhr Nachmittag. Die „ausländischen“ Kinder haben einen eigenen Deutschunterricht erhalten und aus den bereits von Ihnen beschriebenen Gründen nie richtig Deutsch gelernt. Die gleiche Erfahrung habe ich dann mit meiner Tochter erlebt! 

Deshalb bin ich auch eine Verfechterin der Ganztagsschulen. Kinder können das – und ein bisserl gefordert zu werden, regt das Gehirn an!

@ Grundkurs Kochen: Karfiol mit Bröseln, FALTER.morgen #523

zum karfiol doch einige wohltuende korrekturen:

karfiol = kohlsorte = bläht = aua. also: karfiol wird zweimal gekocht, das eliminiert die blähstoffe.

in kleine röschen schneiden gilt natürlich weiterhin. dann

zuerst in kaltes kümmelwasser legen und aufkochen, abseihen.

dann in kochendes salzwasser damit und kochen, bis appetitlich-bissfest.

und als mensch, dem die brösel regelmäßig schwarz werden oder matschig werden, wäre mir eine deppensichere anleitung zum goldgelb-bröseln willkommen ...