Hirnvenenthrombose: Symptome, Ursachen, Therapie - NetDoktor.at

2023-03-08 13:59:38 By : Mr. Chao Han

Lisa Vogel hat Ressortjournalismus mit dem Schwerpunkt Medizin und Biowissenschaften an der Hochschule Ansbach studiert und ihre journalistischen Kenntnisse im Masterstudiengang Multimediale Information und Kommunikation vertieft. Es folgte ein Volontariat in der NetDoktor-Redaktion. Seit September 2020 schreibt sie als freie Journalistin für NetDoktor.

Martina Feichter hat in Innsbruck Biologie mit Wahlfach Pharmazie studiert und sich dabei auch in die Welt der Heilpflanzen vertieft. Von dort war es nicht weit zu anderen medizinischen Themen, die sie bis heute fesseln. Sie ließ sich an der Axel Springer Akademie in Hamburg zur Journalistin ausbilden und arbeitet seit 2007 für NetDoktor - zuerst als Redakteurin und seit 2012 als freie Autorin.

Bei einer Hirnvenenthrombose verstopft ein Blutpfropf eine Vene im Gehirn. Mögliche Anzeichen dafür können beispielsweise Kopfschmerzen, Krampfanfälle und neurologische Ausfälle sein. Lesen Sie hier alles Wichtige zum Thema: Was verursacht eine Hirnvenenthrombose? Welche Symptome treten auf? Wie wird eine Hirnvenenthrombose behandelt? Wie sieht die Prognose aus? Wie kann man einer erneuten Hirnvenenthrombose vorbeugen?

Bei einer Hirnvenenthrombose kommt es durch ein Blutgerinnsel (Blutpfropf, Thrombus) zu einem teilweisen oder sogar vollständigen Verschluss einer Hirnvene. Die Hirnvenen durchziehen das gesamte Gehirn wie eine Art Netz. Sie sammeln das sauerstoffarme Blut aus dem Gewebe und transportieren es ab in Richtung Herz. Ist eines der Gefäße ganz oder teilweise durch ein Gerinnsel verschlossen, kann das Blut im entsprechenden Areal nicht mehr abfließen - es staut sich.

Oft kommt es gleichzeitig auch an anderer Stelle zu einem Blutstau - eine Hirnvenenthrombose tritt nämlich oft gemeinsam mit einer Sinusthrombose auf. Das ist ein gerinnselbedingter Verschluss (Thrombose) von einem oder mehreren der sogenannten Hirnsinus (Hirnblutleitern): Das sind Hohlräume zwischen zwei Blättern der harten Hirnhaut (Dura mater), die venöses Blut aus dem Gehirn, den Hirnhäuten und den Augenhöhlen in die innere Drosselvene leiten (diese nimmt auch Blut diverser Hirnvenen auf).

Im Gegensatz zu Venen haben die Hirnsinus starre Wände, können sich deshalb nicht komprimieren, und es fehlen ihnen Venenklappen.

Die Kombination aus Hirnvenenthrombose und Sinusthrombose wird als Sinusvenenthrombose bezeichnet. In der aktuellen Leitlinie zu Thrombosen von Hirnsinus und Hirnvenen spricht man zusammengefasst von zerebralen Sinus- und Venenthrombosen (engl. cerebral venous sinus thrombosis, CVST).

Der Blutstau, der durch den gestörten Abfluss von venösem Blut bei einer Hirnvenenthrombose bzw. Sinusvenenthrombose entsteht, kann schwerwiegende Folgen haben:

Er lässt den Druck im Gehirn ansteigen, wodurch Hirnarterien "zusammengepresst" werden können. Diese können dann die nachgeschalteten Hirnareale nicht mehr ausreichend mit frischem, sauerstoffreichem Blut versorgen - es droht eine ischämischer Schlaganfall (Schlaganfall durch Minderdurchblutung).

Außerdem kann durch den Blutstau und den resultierenden Druckanstieg Flüssigkeit aus den Gefäßen ins umliegende Gewebe übertreten, was eine Hirnschwellung (Hirnödem) nach sich zieht.

Nicht zuletzt kann es durch das angestaute Blut auch zu einer Blutung (Stauungsblutung) kommen (durch den Blutstau wird gewissermaßen Blut aus den kleinsten venösen Gefäßen herausgepresst).

Angaben zur genauen Häufigkeit von Hirnvenenthrombosen bzw. Sinusvenenthrombosen variieren. Beispielsweise kamen Untersuchungen an verstorbenen Patienten zu schätzungsweise drei bis vier Fällen von zerebralen Sinus- und Venenthrombose pro Million Einwohnern und Jahr. Dagegen ergaben klinische Untersuchungen zehnfach höhere Fallzahlen.

Unabhängig von den genauen Zahlenwerten gilt: Hirnvenenthrombosen bzw. Sinusvenenthrombosen sind seltene Ereignisse. Ein gehäuftes Vorkommen beobachtet man unter Kindern, jungen Erwachsenen, Frauen im fruchtbaren Alter sowie in Ländern mit geringem Einkommen.

Ein Schlaganfall infolge einer Hirnvenenthrombose bzw. Sinusvenenthrombose ist eine seltene Sonderform der Erkrankung - er macht nur etwa 0,5 bis ein Prozent aller Schlaganfälle aus. Weitaus häufiger (mit ca. 80 Prozent) ist der klassische ischämische Schlaganfall, der auf dem gerinnselbedingten Verschluss einer Hirnarterie beruht. Am zweithäufigsten sind Schlaganfälle durch Hirnblutung.

Die Symptome bei einer Hirnvenenthrombose stellen sich meist schleichend ein. Es gehören dazu beispielsweise:

Das Beschwerdebild einer Hirnvenenthrombose bzw. Sinusvenenthrombose kann sehr unterschiedlich ausfallen - nicht nur in der Art, sondern auch in der Stärke der Symptome.

Wenn Sie solche Beschwerden bei sich selbst oder einer anderen Person bemerken, sollten Sie umgehend einen Arzt oder eine Klinik aufsuchen. Der Zustand kann lebensbedrohlich sein!

Man unterscheidet zwei Hauptgruppen von Hirnvenenthrombose bzw. Sinusvenenthrombose - je nach der zugrundeliegenden Ursache:

Christiane Fux studierte in Hamburg Journalismus und Psychologie. Seit 2001 schreibt die erfahrene Medizinredakteurin Magazinartikel, Nachrichten und Sachtexte zu allen denkbaren Gesundheitsthemen. Neben ihrer Arbeit für NetDoktor ist Christiane Fux auch in der Prosa unterwegs. 2012 erschien ihr erster Krimi, außerdem schreibt, entwirft und verlegt sie ihre eigenen Krimispiele.

Meistens ist eine Hirnvenenthrombose (Sinusvenenthrombose) nicht infektiös bedingt. Ärzte bezeichnen sie dann als aseptisch oder bland.

In den meisten Fällen spielen bei der Krankheitsentstehung hormonelle Faktoren ursächlich oder begünstigend eine Rolle: So sind oft Frauen betroffen, die orale Verhütungsmittel ("Pille") einnehmen, schwanger oder im Wochenbett sind oder aufgrund von Wechseljahresbeschwerden eine Hormonersatztherapie erhalten.

Besonders riskant ist die Anwendung von Hormonpräparaten in Kombination mit Rauchen und/oder Übergewicht.

Häufiger tritt eine aseptische Sinus- bzw. Hirnvenenthrombose auch bei angeborener oder erworbener Neigung zur Blutgerinnselbildung (Thrombophilie) auf. Beispielsweise Davon betroffen sind zum Beispiel Patienten mit der Erbkrankheit Faktor-V-Leiden (APC-Resistenz).

Manchmal tragen Blut-Erkrankungen (hämatologischen Erkrankungen wie Sichelzellanämie und Polycythaemia vera) oder bösartige Gewebsneubildungen (Malignome) zu einer aseptischen Sinus- bzw. Hirnvenenthrombose bei.

Außerdem können auch Gefäßentzündungen (Vaskulitiden) sowie Autoimmunerkrankungen die Thrombosebildung begünstigen und so im Gehirn einen venösen Blutstau verursachen.

Bei etwa einem Viertel der Patienten lässt sich kein Grund für eine aseptische Sinus- oder Hirnvenenthrombose finden. Diese wird dann als idiopathisch bezeichnet.

Ganz selten treten Sinus- bzw. Hirnvenenthrombosen nach einer Corona-Impfung auf (siehe unten).

Eine septische (infektiöse) Hirnvenenthrombose bzw. Sinusvenenthrombose wird, wie der Name schon sagt, durch eine Infektion ausgelöst. Manchmal ist eine lokale Infektion im Kopfbereich die Ursache wie etwa:

Daneben können auch den ganzen Körper betreffende (systemische) Infektionen eine Hirnvenenthrombose bzw. Sinusvenenthrombose verursachen, so zum Beispiel:

In sehr seltenen Fällen kann eine Hirnvenenthrombose bzw. Sinusvenenthrombose als Nebenwirkung der Impfung gegen das Coronavirus auftreten. Entsprechende Meldungen gibt es hauptsächlich zum Impfstoff von AstraZeneca, in manchen Ländern vereinzelt auch zu dem von Janssen (Johnson & Johnson). In beiden Fällen handelt es sich um einen Vektorimpfstoff.

Untersuchungen zufolge entwickelt sich bei einzelnen Patienten nach der Verabreichung eines dieser Impfstoffe ein sogenanntes Thrombose-mit-Thrombozytopenie-Syndrom (TTS), also Thrombosen in Kombination mit Blutplättchenmangel: Der Körper bildet vermehrt spezielle Antikörper, die an den Blutplättchen (Thrombozyten) andocken. Diese werden dadurch aktiviert und verklumpen miteinander. Diese "Klumpen" können dann die feinen Gefäße verstopfen - zum Beispiel Hirnvenen.

Das Risiko einer Sinus-/Hirnvenenthrombose ist bei einer Coronavirus-Erkrankung (COVID-19) höher als nach einer Corona-Impfung. Das ergab eine Studie der Universität Oxford.

Die Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) kann dem Arzt wertvolle Hinweise darauf geben, was Beschwerden wie starke Kopfschmerzen und motorische Schwäche verursacht. Wenn der Patient beispielsweise wegen Bewusstseinsstörungen nicht Auskunft geben kann, fragt der Arzt nach Möglichkeit die Angehörige nach notwendigen Informationen. Wichtige Fragen sind zum Beispiel:

Bei möglichen Anzeichen einer Hirnvenenthrombose bzw. Sinusvenenthrombose muss schnellstens eine bildgebende Untersuchung des Schädels erfolgen! Computer- bzw. Magnetresonanztomografie gelten als wichtigstes diagnostisches Mittel bei einer zerebralen Sinus- und Venenthrombose.

Die Computertomografie (CT) des Schädels mit Hilfe von Kontrastmittel zeigt mögliche Thrombosen im Hirn.

Bei der Untersuchung dreht sich eine rotierende Röntgenröhre um den möglichst ruhig liegenden Patienten. Mit Hilfe der Röntgenstrahlen werden dabei detaillierte Schnittbilder des Schädels erstellt. Die Hirngefäße sind durch das vor der Untersuchung in eine Vene gespritzte Kontrastmittel besonders deutlich sichtbar. So kann der Arzt gut erkennen, ob eine Thrombose eine Hirnvene und/oder einen Hirnsinus ganz oder teilweise verschließt.

Bei einer Kernspintomografie (Magnetresonanztomografie) des Schädels mit Kontrastmittelgabe werden die Blutgefäße im Gehirn und mögliche Verschlüsse ebenfalls gut sichtbar. Der Patient wird beim MRT auf einer Liege in das röhrenförmige MRT-Gerät gefahren und muss dort möglichst still liegen. Der Computer erstellt dann präzise Aufnahmen des Kopfes - allerdings nicht mit Hilfe von Röntgenstrahlen, sondern mit Magnetfeldern und Radiowellen.

Anders als bei der Computertomografie ist der Patient bei der MRT also keiner Strahlenbelastung ausgesetzt. Deshalb sollte vor allem bei jüngeren Patienten sowie bei schwangeren Frauen der Verdacht einer Hirnvenenthrombose bzw. Sinusvenenthrombose bevorzugt mittels MRT und nicht CT abgeklärt werden.

D-Dimere sind Spaltprodukte von Fibrin, einem Eiweiß der Blutgerinnung. Sie entstehen, wenn sich ein Blutgerinnsel auflöst. Den Blutwert der D-Dimere bestimmt man daher vor allem bei Verdacht auf einen gerinnselbedingten Gefäßverschluss (Thrombose, Embolie) - und zwar hauptsächlich bei möglicher Beinvenenthrombose oder Lungenembolie.

Der Stellenwert der D-Dimere bei der Diagnose einer Hirnvenenthrombose bzw. Sinusvenenthrombose ist allerdings umstritten. Auf alle Fälle reicht dieser Blutwert nicht aus, um eine solche venöse Thrombose im Hirn ohne zerebrale Bildgebung sicher nachzuweisen bzw. auszuschließen. Der D-Dimer-Test kann höchstens die Diagnose unterstützen - unter Berücksichtigung des erwähnten unklaren Stellenwerts.

Die Akut-Behandlung der Sinus-/Hirnvenenthrombose sollte möglichst auf einer "Stroke Unit" erfolgen. Das ist eine auf die Behandlung von Schlaganfall spezialisierte Abteilung in einem Krankenhaus. Dort können die Patienten engmaschig per Monitor überwacht werden. So können die behandelnden Ärzte rechtzeitig reagieren, wenn sich der Zustand eines Patienten verschlechtert oder Komplikationen auftreten.

Spätestens bei Anzeichen für einen erhöhten Hirndruck (z.B. starke Kopfschmerzen, Nüchternerbrechen, Hirnnervenstörungen, verlangsamter Herzschlag) sollten betroffene Patienten in ein Zentrum mit interventioneller Neuroradiologie und Neurochirurgie verlegen werden (interventionelle Neuroradiologie = Teilgebiet der Radiologie, bei dem gezielte Eingriffe am Nervensystem im Rahmen radiologischer Bildgebungsverfahren wie MRT durchgeführt werden).

Bei einer Hirnvenenthrombose bzw. Sinusvenenthrombose verabreichen Ärzte mit gerinnungshemmende Medikamente. Diese sollen verhindern, dass ein Blutgerinnsel weiter wächst und dass sich neue Gerinnsel bilden.

In der Akutphase einer Sinus-/Hirnvenenthrombose geben Ärzte zur Antikoagulation Heparin - auch wenn gleichzeitig eine Hirnblutung vorliegt.

Dabei kann bevorzugt niedermolekulares (fraktioniertes) Heparin (NMH) verwendet werden. Es gibt dafür nämlich Hinweise auf eine bessere Wirksamkeit und weniger Blutungskomplikationen im Vergleich zu hochmolekularem (unfraktioniertem) Heparin (UFH). Außerdem ist NMH einfacher in der praktischen Anwendung - unter anderem kann es unter die Haut gespritzt werden, während UFH über eine Spritzenpumpe als Infusion in eine Vene geleitet wird.

Allerdings kann unfraktioniertes Heparin bei Patienten von Vorteil sein, bei denen eventuell kurzfristig ein operativer Eingriff notwendig werden könnte. Nach Absetzen von UFH normalisiert sich nämlich die Blutgerinnung schneller (innerhalb von ein bis zwei Stunden) als nach Absetzen von NMH. Das ist wichtig, um schwere Blutungen bei einer kurzfristig angesetzten OP zu vermeiden.

Außerdem wird UFH Patienten gegeben, die kein niedermolekulares Heaprin erhalten dürfen - beispielsweise weil sie es nicht vertragen.

Eine Sinus-/Hirnvenenthrombose in der Schwangerschaft oder im Wochenbett wird mit niedermolekularem Heparin behandelt. Bei Frauen im Wochenbett kann alternativ aber auch der Gerinnungshemmer Warfarin gegeben werden (er geht nur in sehr geringer Menge in die Muttermilch über).

Sobald ein Patient stabilisiert ist, kann die Antikoagulation umgestellt werden - von Heparin-Spritzen oder -Infusionen auf Tabletten mit Vitamin-K-Antagonisten. Diese Gerinnungshemmer verhindern, dass Vitamin K die Vorstufen von Blutgerinnungsfaktoren in ihre aktive Form umwandeln.

Diese orale Antikoagulation soll einem Rückfall - also einer erneuten Sinus- bzw. Hirnvenenthrombose - vorbeugen. Sie kann für drei bis 12 Monate fortgesetzt werden. Bei Patienten mit schwerer Thromboseneigung (Thrombophilie) kann gegebenenfalls die langfristige Einnahme der Tabletten angezeigt sein (allerdings unter regelmäßiger Nutzen-Risiko-Abwägung).

Je nach Bedarf umfasst die Sinus-/Hirnvenenthrombose-Behandlung noch weitere Maßnahmen:

Bis zur Hälfte aller Patienten mit Sinus-/Hirnvenenthrombose zeigt in der Bildgebung eine Hirnschwellung (Hirnödem). Gezielte Maßnahmen zur Senkung des Hirndrucks sind aber nur bei wenigen Betroffenen notwendig:

Als allgemeine Maßnahme empfiehlt sich etwa eine Hochlagerung des Oberkörpers um 30 Grad.

Gegebenenfalls kann zur schnellen Druckentlastung auch die Entfernung des Schädeldaches (Kraniektomie) nötig sein. Das gilt bei Patienten mit akuter Sinus-/Hirnvenenthrombose, Schäden (Läsionen) am Hirngewebe (durch Hirnschwellung infolge des gestörten venösen Abflusses und/oder Hirnblutung) und drohender Einklemmung von Hirnarealen. Bei diesen Patienten kann der Eingriff lebensrettend sein!

Hat der Patient aufgrund der Sinus-/Hirnvenenthrombose einen epileptischen Anfall erlitten, verschreibt der Arzt spezielle Antiepileptika. Die Medikamente reduzieren die Wahrscheinlichkeit für einen weiteren Anfall.

Die Antikoagulation (siehe oben) kann auftretende Schmerzen bei Sinus-/Hirnvenenthrombose ursächlich behandeln. Zusätzlich ist eine symptomatische Schmerzlinderung möglich, beispielsweise mit dem Schmerzmittel Paracetamol. Bei heftigeren Schmerzen kann der behandelnde Arzt auch stärkere Schmerzmittel (Opioide) verabreichen.

Acetylsalicylsäure (ASS) sollte keinesfalls zur Schmerzlinderung gegeben werden! Der Wirkstoff hat nämlich auch gerinnungshemmende Eigenschaften, was ungünstig ist, falls ein Patient kurzfristig operiert werden muss (erhöhtes Blutungsrisiko!).

In der Akutphase einer septischen Hirnvenenthrombose bzw, Sinusvenenthrombose umfasst die Therapie - neben der Antikoagulation (mit Heparin) - je nach zugrunde liegender Erkrankung oft auch die Gabe von Antibiotika. Gegebenenfalls muss auch operiert werden, zum Beispiel bei einer akuten Entzündung des Warzenfortsatzes (Mastoiditis) oder einer Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis).

Im Vergleich zu anderen Formen von Schlaganfall ist die Prognose verhältnismäßig günstig bei Hirnvenenthrombosen bzw. Sinusvenenthrombosen:

Die Chancen auf Heilung stehen bei richtiger Behandlung recht gut: Innerhalb mehrerer Wochen bis Monate werden bei den meisten Patienten die zuvor verschlossenen Hirnvenen bzw. Hirnsinus ganz oder teilweise wieder durchgängig. Allerdings bleiben gelegentlich Symptome zurück, vor allem Kopfschmerzen und epileptische Anfälle.

Bei einem kleinen Teil der Patienten führt die Sinus- bzw. Hirnvenenthrombose zum Tod.

Bei folgenden Faktoren lässt sich eher ein günstigerer Verlauf erwarten:

Prognosefaktoren, die für einen ungünstigeren Verlauf bei Sinus-/Hirnvenenthrombose sprechen, sind:

Einer Sinus-/Hirnvenenthrombose von vornherein vorzubeugen (Primärprophylaxe), ist nur bedingt möglich: Es gilt, veränderbare Risikofaktoren für eine Gerinnselbildung (wie Rauchen) zu reduzieren.

Wenn jemand bereits einmal eine Hirnvenenthrombose erlitten hat, lässt sich mittels Sekundärprophylaxe das Risiko für eine weitere venöse Thrombose im Gehirn (oder anderswo im Körper) reduzieren:

Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern geprüft.

Lisa Vogel hat Ressortjournalismus mit dem Schwerpunkt Medizin und Biowissenschaften an der Hochschule Ansbach studiert und ihre journalistischen Kenntnisse im Masterstudiengang Multimediale Information und Kommunikation vertieft. Es folgte ein Volontariat in der NetDoktor-Redaktion. Seit September 2020 schreibt sie als freie Journalistin für NetDoktor.

Martina Feichter hat in Innsbruck Biologie mit Wahlfach Pharmazie studiert und sich dabei auch in die Welt der Heilpflanzen vertieft. Von dort war es nicht weit zu anderen medizinischen Themen, die sie bis heute fesseln. Sie ließ sich an der Axel Springer Akademie in Hamburg zur Journalistin ausbilden und arbeitet seit 2007 für NetDoktor - zuerst als Redakteurin und seit 2012 als freie Autorin.

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